Aktuelle Lage im E-Commerce
Die akuelle Lage des E-Commerce ist nicht einfach. Ein negativer Trend ist klar erkennbar und E-Commerce Unternehmen haben zunehmend Probleme zu wachsen - Umsätze bewegen sich seitwärts oder man sieht sogar einen Umsatz-Rückgang und das bei steigenden Kosten. Die größten Herausforderungen und Ursachen sind hierbei allerdings nicht gänzlich E-Commerce spezifisch, sondern ganzheitliche makroökonomische Probleme: Der Krieg in der Ukraine, Lieferkette, steigende Inflation & Zinsen, steigende Logistik- & Energiekosten.
Klar ist: Es liegt ein schwieriger Markt vor. Dennoch liegen positive Einflussfaktoren in der Zukunft des E-Commerce - vor allem Richtung Q4. Daher solltest du dein Unternehmen vor allem darauf auslegen, den Sommer gut zu überstehen:
3 Positive Einflussfaktoren
1. Mindestlohnanstieg ab Oktober
Im Oktober wird der Mindestlohn von aktuell 9,82€ auf 12€ angehoben und Minijobber werden statt 450€ fortan 520€ monatlich verdienen können. Damit erhalten über 6 Millionen Menschen direkt ein höheres Einkommen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass das außerdem dazu führt, dass die Gehaltsklassen darüber mittelfristig ebenfalls Gehaltserhöhungen erhalten werden.
Das gestiegene Einkommen gleicht damit die steigenden Verbraucherpreise zu einem gewissen Grad aus und kann sich daher positiv auf die Konsumbereitschaft auswirken. Und selbst wenn die Erhöhung des Einkommens die angestiegenen Kosten nicht ganz ausgleicht, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der psychologische Effekt des höheren Einkommens zu einem neu entfachten Konsumrausch führt.
Diese Impulse auf Nachfrageseite können zu Kaskadeneffekten führen, die die gesamte Wirtschaft und damit auch den E-Commerce in Q4 positiv beeinflussen.
2. Mögliche Auflösung der Lieferkettenprobleme & Entspannung der Energiekostenexplosion
Lieferkettenprobleme lagen schon in 2021 vor und die Null-Covid-Politik in China hat das nochmal verstärkt. Der Ukraine Krieg hat die Lieferkettenprobleme weiter verschärft und eine Energiekostenexplosion hinzugefügt.
China’s Corona-Politik könnte sich über den Sommer lockern und entfällt der strickte Lockdown, so hätte das positive Effekte auf die Lieferkette. Eine Entspannung der Lage in der Ukraine wäre aus offensichtlichen Gründen wünschenswert. Der innerpolitische Druck in Russland nimmt weiter stark zu und die Wirtschaft bewegt sich in eine kritische Richtung. Das könnte zu einem Ende des Kriegs in der Ukraine beitragen. Tritt nur eine dieser beiden Entwicklungen oder sogar beide ein, so hätte das zusätzlich positive Effekte auf die Entwicklung der Lieferkettenprobleme und Energiekosten.
Wie wahrscheinlich diese beiden Entwicklungen sind, kann man schwer sagen. Aber unabhängig davon wird aktiv an Maßnahmen zur Stabilisierung der Energiekosten und Lieferkettenprobleme gearbeitet - auf politischer und unternehmerischer Ebene. Das heißt, auch hier können sich bis Q4 positive Effekte einstellen.
3. Konsolidierungsphase
Wie bereits erwähnt, ist die aktuelle Lage mehr ein Kriseneindruck im E-Commerce, als eine wirkliche E-Commerce Krise, da die größten Probleme nicht gänzlich E-Commerce spezifisch, sondern makroökonomisch sind. Diese gesamtwirtschaftlichen Effekte kommen natürlich auch im E-Commerce an. E-Commerce Unternehmen, die im Corona-Boom noch überlebt haben oder auf aggressives Wachstum gewettet haben und noch kein funktionierendes Geschäftsmodell mit Customer Retention etablieren konnten, werden aus dem Markt ausscheiden. Der Sommer ist zudem bekanntermaßen für viele E-Commerce Player nicht die beste Zeit. Dieses sogenannte Sommerloch wird den Effekt der Marktkorrektur weiter verstärken. Diese Konsolidierungsphase ist erst mal schwer für fast alle Unternehmen, aber wer sie übersteht, wird Marktanteile für sich gewinnen können und als Gewinner hervorgehen. Viele Experten, unser Head of Performance Benjamin Uhlmann eingeschlossen, erwarten eine Besserung dieser Lage in Richtung Q4.
Empfehlung
“Beschäftige dich vorerst mit deinen Zahlen, statt mit deiner Brand.” -Benjamin Uhlmann, Head of Performance
Damit meint er, dass man in den folgenden Monaten vor allem Fokus auf sein Balance Sheet haben sollte. Das heißt, zu schauen, wie man Margen optimieren kann, um weiterhin Profite zu erwirtschaften oder Verluste zu minimieren. Konkrete Maßnahmen können hier strategisches Pricing, keine neuen langfristigen Kostenblöcke und Customer Retention sein - tiefe Erläuterung zu den Maßnahmen und weitere Lösungsansätze findest du in diesem Beitrag von uns: Hier klicken!
Du brauchst und solltest nichts an deiner langfristigen Strategie ändern, aber deine kurzfristige Strategie sollte darauf abzielen, gut in Q4 zu kommen. Erzwinge also kein Wachstum, was derzeit nicht möglich ist, sondern bring dein Unternehmen sicher in das vierte Quartal. Im 4. Quartal erwartet Benjamin eine positive Entwicklung für den gesamten E-Commerce und damit auch für die meisten Brands.
Das heißt: Optimiere deine Strategie darauf gut in das 4. Quartal zu kommen, um die dann besseren Marktbedingungen für neues Wachstum zu nutzen.
Bonus: Neben dem Fokus auf das Balance Sheet kann die Zeit auch gut genutzt werden, um Themen und Prozesse aufzuarbeiten, die im bisherigen Wachstum liegengeblieben sind. So bist du bereit für die nächste Wachstumsphase!
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